Physische Logistik (Lager / Warehouse 4.0, Transport)

Das Design der überbetrieblichen Materialströme inkl. der hierzu erforderlichen Unterstützung durch IT-Prozesse und -Systeme gehört zu den zentralen Aufgaben des Supply Chain Managements. Es gilt dabei die teils konkurrierenden Zielsetzungen

  • Minimierung der Total-Landed-Costs,
  • Minimierung des gebundenen Kapitals in Beständen, Lager-/Fördertechnik und Immobilien,
  • Flexibilisierung der Kosten und
  • Maximierung der Lieferperformance bei minimalen Versorgungsrisiken

in Einklang zu bringen und unternehmensspezifisch in ein konsistentes Zielsystem zu überführen. Dabei stehen vor allem folgende Fragestellungen im Vordergrund: 

  • Wie muss ein Netzwerk mit Lagerstandorten und Umschlagspunkten optimal gestaltet sein?
  • Welche Effizienzsteigerungspotenziale liegen in den Lager-, Kommissionier- und Transportprozessen und wie sieht der optimale Automatisierungsgrad aus?
  • Welche Transport- und Lagerleistungen sollten zugekauft werden und was sind hierfür marktgerechte Preise und die richtigen Dienstleister?
  • Wie sieht eine optimale IT-Unterstützung aus?
  • Mit welchen Kennzahlen sollen die Logistikleistung und die Dienstleister gemessen und bewertet werden?

Daneben wird die Erreichung der gesetzten Ziele maßgeblich durch das Design der benötigten Läger beeinflusst. Die Zielsetzung muss hier sein, Industrie 4.0-Technologien und Lean-Methoden im ‘Warehouse 4.0‘ zu kombinieren. Läger werden so leistungsfähiger, schneller, zuverlässiger und smarter. Von besonderer Bedeutung sind dabei folgende Elemente:

  • Dynamische Lokalisierung: Durch eine Weiterentwicklung von Lokalisierungstechnologien wie Beacons, DGPS oder UWB können künftig Methoden wie Geofencing auch innerhalb von Lägern eingesetzt werden. Damit wird eine maximale Transparenz über Warenbewegungen geschaffen und Buchungsvorgänge werden automatisiert. 
  • Wearables: Durch den Einsatz von u.a. Headsets, Smart Glasses, Smart Watches und Smart Gloves wird die Effizienz und Ergonomie von Transport-, Handlings- und Kommissionieraufgaben deutlich verbessert.
  • Smarte Robotik: Dort, wo sich der Mensch auch zukünftig noch zur Ware bewegt, wird er durch Wearables unterstützt werden. Zunehmend erfolgt der Transport der Ware aber durch smarte, autonome Transportroboter (aAGV) wodurch die Effizienz von Ein-, Auslager- und Transportvorgängen deutlich verbessert wird.
  • Transport von Informationen: Neue digitale Technologien und flexible Fertigungsverfahren werden in Zukunft Teile der physischen Transporte von Produkten und Rohstoffen durch einen „Transport von Information“ über das Internet und Cloud-Plattformen ersetzen. Die Endprodukte werden im Idealfall direkt vom Kunden mittels 3D-Druck (Additive Manufacturing) dort erstellt, wo sie eingesetzt oder konsumiert werden. Diese Transformation wird auch eine Reduktion der heute benötigten Lagerflächen nach sich ziehen: Vor diesem Hintergrund bedeutet die Realisierung der Vision des Warehouse 4.0 auch die Virtualisierung des klassischen Warenlagers.
Mann fliegt Drone im ROI Lager
Kisten im Lager
Läger werden immer leistungsfähiger, automatisierter, schneller, zuverlässiger und smarter. ©August Phunitiphat/©Halfpoint/©gZapp2Photo/©nattanan726/shutterstock.com

Das Leistungsspektrum unserer Unternehmensberatung ROI-EFESO umfasst alle Bausteine, die basierend auf den vorliegenden Rahmenbedingungen und Zielsetzungen zur Erarbeitung einer optimalen Lösung der physischen Logistikprozesse benötigt werden. Im Einzelnen beinhaltet dies:

  • Erfassung der planungsrelevanten Informationen und Formulierung potenzieller Szenarien (Mengengerüste, Stückzahlen, Transportaufkommen etc.)
  • Analyse der Ausgangssituation (Art und Anzahl der Läger, Eigen- und Fremdleistungsumfänge, Netzwerk und Umschlagspunkte etc.)
  • Netzwerkdesign und -simulation, Durchführung von Sensitivitätsanalysen auf Grundlage der formulierten Szenarien, Bewertung und Empfehlung
  • Vorbereitung von Make-or-Buy Entscheidung
  • Ausschreibung der outgesourcten Leistungsumfänge, Betreuung der Tenderphase, Bewertung der Angebote und Empfehlung
  • Spezifikation der erforderlichen IT-Unterstützung (z.B. Flottenmanagement, Tourenplanung), Bewertung relevanter Software-Lösungen und Empfehlung
  • Planung der Lager-, Kommissionier- und Fördertechnik
  • Anbieterunabhängige Auswahl relevanter Industrie 4.0 Technologien (Hard- und Software, Plattformen, Automatisierung, Robotik, Wearables, Lokalisierungstechnologien)
  • Begleitung der Implementierung
  • Unterstützung des Netzwerkdesigns mit eigenem Simulationstool diPlan©, das weltweite Simulationen exakt und detailliert durchführt und auch komplexe Modellierungen nicht linearer Zusammenhänge für die Gestaltung des zukünftigen Netzwerkes liefert

Intralogistik

Das Design der innerbetrieblichen Material- und Warenströme inkl. der hierzu erforderlichen Unterstützung durch IT-Prozesse und -Systeme gehört zu den zentralen Aufgaben der Intralogistik als Teil des übergeordneten Supply Chain Managements.

Bestehende intralogistische Prozesse sind häufig durch einen geringen Automatisierungsgrad und niedriger Arbeitseffizienz gekennzeichnet. So wird bei klassischen Mann-zur-Ware Kommissioniersystemen i.d.R. mehr als 50 Prozent der Gesamttätigkeit für das Zurücklegen von Wegstrecken aufgewendet.

Die rasanten technologischen Entwicklungen - insbesondere in der letzten Dekade - haben die Rahmenbedingungen bei der Gestaltung intralogistischer Lösungen deutlich verändert. So existieren mittlerweile eine Vielzahl an leistungsfähigen technischen Lösungen wie

  • autonome Transportroboter (aAGVs),
  • innerhalb und außerhalb des Lagers einsetzbare Transport-Shuttles,
  • Smart Racks / Smart Shelfs,
  • Kollaborative Kommissionier- und Handlings-Roboter (Cobots) und
  • kombinierte Assistenzsysteme (z.B. Pick-byVoice & Pick-by-Vision).

In der Vergangenheit ging mit der Automatisierung intralogistischer Aufgaben grundsätzlich eine hohe Anfangsinvestition in die entsprechende Fördertechnik einher. Dies hat sich grundlegend geändert: Die aktuelle Generation technischer Lösungen ist flexibel, skalierbar und erlaubt einen schrittweisen Ausbau. So bleibt das finanzielle Risiko beherrschbar. Zudem hat sich die Leistungsfähigkeit der technischen Lösungen im Verhältnis zu den Kosten stark verbessert. Das macht eine Automatisierung heute in Einsatzgebieten sinnvoll, die bisher hierfür als ungeeignet eingestuft wurden.

Insofern ist die Frage nicht, ob Möglichkeiten zur smarten Automatisierung in der Intralogistik existieren, sondern was die erfolgversprechendsten Aufgaben und Prozesse sind, bei der solche Lösungen zum Einsatz kommen können. Und genau hier unterstützen wir Sie! Ein erfahrenes Beraterteam, bewährte Vorgehensmodelle und umfassende Erfahrungen aus einer Vielzahl erfolgreicher Projekte bieten die optimale Voraussetzung für die gezielte Nutzung von State-of-the-Art Lösungen. Im Einzelnen stellt sich unser Leistungsspektrum wie folgt dar:

  • Strukturiertes Assessment zur Erfassung der wesentlichen Grunddaten wie Kosten und Mengengerüste und Ermittlung von Potenzialen der smarten Automatisierung
  • Schaffung eines gemeinsamen Grundverständnisses und Entwicklung einer Vision für die „Intralogistik 4.0“
  • Erarbeitung eines Portfolios potenzieller Initiativen mit der Beschreibung von Use- und Business Cases, Ableitung einer Roadmap
  • Planung der Lager-, Kommissionier- und Fördertechnik
  • Betreuung der Ausschreibung, Auswahl der Lieferanten und Implementierung


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Dr. Jörn Grosse-Wilde

Dr. Jörn Grosse-Wilde
Infanteriestraße 11
D-80797 München
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Case Studies

Warehouse 4.0, Intralogistik 4.0, Logistik
Case Study

Technologische Orientierungspunkte für die ideale Logistik. Beschleunigt eine Datenbrille die Kommissionierung? Oder lohnt sich eher eine Investition in ein Pick by light-System? Bislang standen neue Technologien für die Intralogistik nicht weit oben auf der Prioritätenliste von Unternehmen. Denn der Kostenanteil der Logistik ist geringer als der anderer Arbeitsbereiche und deren Digitalisierungsbedarf in der Regel größer.