Beratung Lean & Agile Development

Die Produktentwicklung gehört zu den besonders komplexen und kostenintensiven Unternehmensfunktionen. Verantwortlich dafür sind direkte Entwicklungskosten, Opportunitätskosten aus Fehlentwicklungen und Verzögerungen der Time-to-Market sowie hohe Unsicherheit und starke Abhängigkeiten zu anderen unternehmerischen Funktionen. 

Die Entwicklung steht als Bindeglied in der Value Chain zwischen Sales auf der einen und der Supply Chain auf der anderen Seite. Entsprechend groß ist der Einfluss auf die Abläufe und den unternehmerischen Erfolg.

Lean & Agile Development (schlanke Entwicklung) hilft, die Entwicklungsteams zu entlasten und das Potenzial Ihrer Organisation zu entfalten, indem konsequent auf wertschöpfende Tätigkeiten und effiziente Kommunikationsprozesse fokussiert wird. 

Grundlage sind die aus der Produktion stammenden Lean-Prinzipien und -Methoden. Einige der zugrunde liegenden Prämissen müssen jedoch auf die Besonderheiten der Produktentwicklung adaptiert werden. Dies betrifft insbesondere

  • die Charakteristika von Wert und Verschwendung,
  • die Art und Weise der kontinuierlichen Verbesserung und
  • den Informationsfluss in Entwicklungsprozessen.

So zeichnen sich Entwicklungsaktivitäten generell dadurch aus, dass oftmals eine hohe Unsicherheit über Kundenanforderungen und deren technische Realisierung besteht, die Kreativität in den Lösungen erfordert.

Vermeintlich „falsche“ Lösungswege zu begehen ist in der Produktentwicklung keine Verschwendung im Sinne von Lean: Es gehört untrennbar zum Entwicklungsprozess und bedarf einer anderen Perspektive. Wesentlich ist, Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und aus diesen zu lernen. „Learn fast“ ist ein wesentlicher Aspekt in diesem Ansatz.

Gleichzeitig bewegen sich Entwicklungseinheiten in komplexen Informationsnetzwerken, in denen sich mehrere simultan laufende Projekte überlagern können. Die zentrale Herausforderung beim Lean & Agile Development liegt deshalb im Aufbau von Prozessarchitekturen und Steuerungssystemen, die eine kurze Durchlaufzeit, eine effiziente Zirkulation und Nutzung von Wissen sowie eine höhere Entwicklungsqualität ermöglichen.

Insofern ist das Ziel, die Abläufe und das Know-how von Entwicklungsteams kontinuierlich zu verbessern und damit unnötige Aktivitäten zu minimieren. Hierzu ist entscheidend, sowohl Produkte und Kunden als auch Prozesse und Projekte als auch Organisation und Kultur zu berücksichtigen. „Lean & Agile“ bedeuten nicht die Abwesenheit von Prozessen und Planung, sondern gerade genug Planung, Prozess und Organisation.

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Wie Unternehmen ihren Start in das Internet der Dinge simulieren können, skizziert im Video der Unternehmensberatung ROI Dr. Georg Wünsch, Leiter Entwicklung der machineering GmbH.
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Schlanke Produktion zum Anfassen - gibt es in der Lernfabrik der Unternehmensberatung ROI. Die Lean Fabrika bei Prag wurde im Herbst 2013 eröffnet und bietet seitdem offene und individuelle Schulungen und Trainingsprogramme für Unternehmen.
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Gernot Bernert, Technischer Geschäftsführer, Hagleitner Hygiene International GmbH beschreibt im Interview den „transparenten Waschraum“ von Hagleitner und erklärt welche Zielsetzung Hagleitner beim Aufbau eines cloudbasierten Informationsflusses verfolgt.
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Industrie 4.0 / IoT (Internet of Things) - unter Berücksichtigung von Lean-Prinzipien - erfolgreich einführen wird in der Lernfabrik "Lean Fabrika" trainiert. Die Unternehmensberatung ROI Management Consulting AG gehört zu den anerkannten Experten im Bereich der digitalen Transformation.

Die Berater:innen der ROI-EFESO konzipieren und implementieren „Lean & Agile Development“-Programme, die eine ganzheitliche Ausrichtung auf den Kundenwert schaffen.

Dabei setzen wir insbesondere auf eine durchlaufzeitorientierte Steuerung von Entwicklungsprozessen, damit eine spürbare Reduktion der Time-to-Market resultieren kann.

Im Rahmen des risikoabhängigen Designs von Entwicklungsprozessen gilt es, einen maximal effektiven Umgang mit der Unsicherheit hinsichtlich der Kundenanforderungen und technischer Lösungswege zu finden. Wichtig dabei sind insbesondere ein modulares Konzept für den Produktentstehungsprozess sowie Prozesselemente, die kostengünstig frühes Lernen (Fast Feedback) ermöglichen.

Dazu zählen bspw.:

  • kurze „Build-measure-learn“-Zyklen, und „Minimum Viable Product“-Prinzipien
  • daten- und faktenbasierte Entscheidungen
  • Informationsdurchgängigkeit und Transparenz
  • ein risikoabhängiger Ressourceneinsatz
  • die Reduktion der Flexibilitätskosten (z.B. durch den Einsatz von 3D-Druck)
  • selbstorganisierende Strukturen
     

Bei der durchlaufzeitorientierten Steuerung von Entwicklungsaktivitäten gilt es, die Opportunitätskosten aus einer verzögerten Markteinführung zu quantifizieren und für die Projektsteuerung heranzuziehen. Zu berücksichtigen sind hierbei:

  • aktives Warteschlangenmanagement:
    • Reduktion von Losgrößen
    • Priorisierungsregeln (Cost of Delay)
    • Time Slicing
  • agile Steuerungsmethoden;
    • Taktung
    • implizite, kontinuierliche Prozessverbesserung
  • Kundenzentrierung und schnelles Lernen, Engineering Floor Management (Shopfloor Management) und selbststeuernde Teilteams
  • Visualisierung in Obeya Rooms bzw. Multiprojekträumen

Lean Development teilt seine Wurzeln und Grundlagen mit der „agilen Entwicklung“. Letztere fokussiert sich auf sich verändernde Umgebungen und Anforderungen und hat drei Hauptziele:

  • Maximierung der Kundenzufriedenheit und des Kundenwerts durch enge Kundenkooperation
  • funktionsübergreifende und selbstorganisierte Teams
  • technische Exzellenz und kontinuierliche Verbesserung

„Lean & Agile“ überlappen und ergänzen einander und sind eine ideale Kombination für eine effiziente und effektive Produktentwicklung. 

Als besonders erfolgreich hat sich dabei der Aufbau agiler, vernetzter und kollaborativer Prozesse erwiesen. Exemplarisch stehen dafür Entwicklungsstrategien wie Minimum Viable Product (MVP) und Minimum Viable Organization (MVO). Sie zielen darauf, den Einsatz von Ressourcen und Zeit, die zur Entwicklung kundenfähiger Produkte notwendig sind, radikal zu reduzieren. Schnelles Feedback auf realisierte Produktideen und laufende, inkrementelle Produkterweiterung durch schlanke Entwicklungsschleifen ersetzen dabei die typisch hierarchischen Entwicklungsprozesse nach dem „Wasserfall-Prinzip“.

Einen weiteren Optimierungshebel bildet die Zeit- und Kostenreduktion durch den Einsatz digitaler Lösungen. Dazu zählen bspw. der Einsatz von Data Analytics und Machine Learning (ML), mit deren Hilfe historische Daten analysiert, Prognosen verbessert und z.B. physische Tests durch modellbasierte Simulationen ersetzt werden können.

ROI-EFESO unterstützt Sie bei Identifikation von Potenzialen und deren nachhaltiger Realisierung in Ihrer Entwicklungsorganisation u.a. mit:

  • Lean & Agile Assessment: Wie hoch ist der Anteil von „waste“ in den Entwicklungsabläufen? Wie groß sind die Kapazitätspotenziale in der Organisation (FTE)? Was sind die Ursachen und was die größten Stellhebel, um Potenziale zu eröffnen? Was sind Ursachen (Root Causes) für effizienter ablaufende Projekte? Welche Einsparpotenziale gibt es in einer effektiven Organisation und Nutzung von Daten?
  • Neuausrichtung der Prozesse und Abläufe: Wie können die an der Entwicklung beteiligten Abläufe so ausgerichtet werden, dass die Effizienz und die Kundenzufriedenheit steigen? Wie kann Projektarbeit gestaltet werden, um effektiv zu sein? Welche Rolle haben Management und Governance dabei?
  • Anwendung von Metriken in der Entwicklung: Wie kann man sicherstellen, dass man sich in die richtige Richtung verbessert? Wie lässt sich die Verbesserung messen? Wie können Störungen der Abläufe schneller und gezielter erkannt und behoben werden?
  • Anwendung von Tools und Systemen: Mit welchen Instrumenten lässt sich effizienter und/oder adaptiver arbeiten? Wo gibt es Effizienzverluste? Welche Informationen müssen transparent fließen und wie kann man dies ermöglichen?
  • Entwicklung der Organisation: Wie kann eine lernende Organisation etabliert werden, die sich ständig verbessert? Wie kann die Kultur der Organisation (inkl. der Führung) zu Adaption und Responsiveness entwickelt werden? Wie können Entwicklungsteams mehr Kundenorientierung und Selbstverantwortung übernehmen? Wie richtet sich eine Organisation auf die Kunden- und Marktbedürfnisse aus? Und welche Kompetenzen und Qualifizierungen sind in der Organisation nötig, damit die Entwicklung zukunftsfähig bleibt?
Aufnahme eines Fertigungsstraße für LED
©ROI/Bilton
Case Study

Ein hoher Innovationsdruck gehört in der Beleuchtungsindustrie zum Alltag: Die LED-Revolution machte viele Geschäftsmodelle obsolet, die Digitalisierungswelle und der damit verbundene Technologiewandel erhöhen das Veränderungstempo. Um hier Schritt zu halten, sind agile Arbeitsweisen nicht nur in der Produktion, sondern auch in F&E notwendig. Aber lassen sich Lean-Methoden 1:1 aus der Produktion in den Entwicklungsbereich übertragen?

Zwei sitzende Frauen klatschen
Lean Digital Manager ©S_L/shutterstock.com
Case Study

Wie lassen sich Lean-Prinzipien mit den Technologien und Möglichkeiten der vernetzten Digitalisierung in Wertschöpfungsnetzwerken verbinden? Indem man Mitarbeiter:innen zu Entscheidern weiterqualifiziert. Das ROI-EFESO Zertifizierungsprogramm zum „Lean Digital Manager“ zeigt, wie eine Digitalisierung der schlanken Produktion funktioniert. Dazu kombiniert es Strategien mit Technologien der Industrie 4.0.