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Vier Ansatzpunkte für smarte mobile Lösungen in der Fertigung

Hand aufs Herz: Halten Sie die Idee einer „papierlosen Fertigung“ für absurd? Klar –„handfeste“ analoge Abläufe bieten die Sicherheit der Routine: Wenn man Einstelldaten und Änderungen auf Zetteln zu den Maschinen bringt und ein- gibt, entstehen weniger Missverständnisse. Druckt man die Schichtplanung halbtäglich auf einem Excel-Chart aus, erhalten alle Mitarbeiter alle Informationen auf einen Blick, richtig? Mitnichten. Denn wer heute an diesen oder ähnlichen Prozessen festhält und digitale, mobile „Helferlein“ ignoriert, vernachlässigt erhebliche Verbesserungspotenziale.

Tinte auf Papier als Informationsstandard ist dabei zwar ein klassisches, aber noch das geringste Problem in der verarbeitenden Industrie. Die Abhängigkeit von veralteten Technologien sorgt für eine versteckte Minus-Bilanz unnötiger Kosten, da sie einen effizienten Informationsfluss und Einsatz von Arbeitskräften eher bremst als beschleunigt. Doch gerade mit mobilen Anwendungen von Smartphones, Tablets oder Laptops ändert sich diese Situation nun gravierend. Denn erstens nutzen die meisten Mitarbeiter bereits privat ein Smartphone und entsprechende Programme, sind also mit Handhabung und Logik gut vertraut. Zweitens ist die Entwicklung von mobilen Softwareprogrammen für bereits vorhandene Geräte inzwischen viel billiger, als für die gleichen Ziele neue Geräte und Maschinen herzustellen.

„Aktuell verfügbare Apps reduzieren Produktionskosten oder vereinfachen Personaleinsatzplanungen erheblich.“

Daneben sprechen natürlich noch andere gute Gründe dafür, mobile Applikationen zu einem selbstverständlichen Werkzeug in den Arbeitsabläufen eines Fertigungsunternehmens zu machen. Neben einer besseren Produktivität und Umsatzsteigerung lassen sich hierüber auch engere Beziehungen in den Kunden-, Partner- und Zulieferernetzwerken knüpfen. Aktuell verfügbare Apps reduzieren Produktionskosten oder vereinfachen Personaleinsatzplanungen erheblich. Um von diesen und weiteren Vorteilen zu profitieren, sollten Unternehmen eine
„App-Strategie“ entwickeln und bei deren Gestaltung vier Ansatzpunkte berücksichtigen:

1. TRANSPARENTE ZEITPLANUNG FÖRDERN
Apps zur Terminplanung wie die Doodle-App lassen sich in wenigen Sekunden auf jedem gängigen Smartphone installieren und helfen, Planungsprozesse abzubilden, etwa Schichtplanungen oder regelmäßige Teambesprechungen. Der entscheidende Vorteil liegt neben der einfachen Bedienbarkeit in der direkten Informationsvermittlung: Melden sich Mitarbeiter beispielsweise über die App krank, kann der Planungsverantwortliche direkt Ersatzanfragen an die laut System verfügbaren Mitarbeiter senden. Zudem sind eigene Modifikationen der App möglich, etwa mit einer Chat-Funktion, über die man Fahrgemeinschaften direkt miteinander organisieren kann. Ein Prozess, der via Telefon schnell eine Stunde beanspruchen kann, verkürzt sich so auf nur wenige Minuten.

2. KLARE INFORMATIONEN SCHAFFEN
Mobile Anwendungen bieten fertige, leicht verständliche Eingabemasken für Daten, die Unternehmen auch ohne großen zusätzlichen Programmierungsaufwand an eigene Anforderungen anpassen können. Mit der App evernote können Teams zum Beispiel Kennzahlen, Notizen oder Skizzen in einem gemeinsamen Format weiterentwickeln. Im Unterschied zu gängigen Softwareprogrammen entfällt aber das Versenden, Abspeichern und Neuversenden unterschiedlicher Versionen und die Bindung an einen Arbeitsplatz. Bei einer Prozessumstellung an mehreren Standorten lässt sich so etwa in Echtzeit auf den gleichen Dokumenten- bzw. Informationsstand zugreifen.

 

3. QUALITÄTSSTANDARDS VERBESSERN
Qualitätskontrollen sind in der Regel in sehr kleinteiligen, breit gestreuten Checkpunkten in der Wertschöpfungskette notwendig. Mobile Geräte bzw. Apps ermöglichen mit genauen, digitalen „Stempeln“ mit GPS- und Zeitangaben eine wesentlich flexiblere und genauere Kontrolle von Waren, der Sicherheit von Anlagen oder sogar von staatlichen Auflagen. So gewährleistet etwa die Android-App „Oil & Gas Safety Management“ nicht nur eine genaue Qualitätssicherung und -kontrolle, sondern auch eine Steuerung der Notfallvorsorge und -planung.

4. ABHÄNGIGKEIT VON FESTEN ARBEITSSTATIONEN AUFLÖSEN
Arbeitsstationen mit IT-Anbindung sind in vielen Betrieben noch immer nach dem Prinzip von „Informationssilos“ aufgebaut: Fach- und Arbeitsbereiche sammeln und verteilen vor allem eigene Daten innerhalb der eigenen Bereichsgrenzen. Mobile Anwendungen beschleunigen die Auflösung dieser Grenzen: Inspektoren leiten mit Apps wie etwa Fluke Connect Fotos von überprüften Maschinen, Gütern oder Anlagen ans Team weiter und verknüpfen dies per Klick zum Beispiel mit einer Arbeitsaufgabe für die Rechtsabteilung oder einem Wartungsauftrag.
 


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Anna Reitinger

Anna Reitinger

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