Case Study
Portfolio-Kompass für Zukunftssicherheit

Portfolio-Kompass für Zukunftssicherheit

Mit Innovationskraft und Kundennähe auf Wachstumskurs

Ein Medizintechnikhersteller hat sich international erfolgreich als Marktführer positioniert. Mit tausenden von Produkten bietet der Konzern weltweit ein variantenreiches Portfolio an und deckt somit ein breites Anwendungsspektrum ab. Doch im innovationsgetriebenen und dynamisch wachsenden Markt der Medizintechnik ist die Portfoliogröße allein kein Garant für Zukunftssicherheit und Wachstum. Um in dieser Hinsicht auf Erfolgskurs zu bleiben, kommt es auf die richtige Portfoliostrategie an. Diese sollte insbesondere Wachstumstreiber identifizieren, Produktpositionierungen bewerten und somit die Geschäftsziele bestmöglich unterstützen. Gemeinsam mit ROI-EFESO entwickelte das Unternehmen das geeignete Instrument, um sein Produktportfolio neu auszurichten und eine zukunftssichere Portfoliostrategie zu entwickeln: den Portfolio-Kompass.

Herausforderung

Um Ressourcen in strategische und zukunftsorientierte Produkte zu investieren, richtet ein Medizintechnikhersteller sein Produktportfolio neu aus. ROI-EFESO entwickelt mit dem Unternehmen einen passenden Portfolio-Kompass.

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ROI-EFESO Lösungsansatz

Agile Co-Creation wird kombiniert mit einem Ebenen-Modell des Produktportfolios zur Verbesserung der Marktpositionierung und Steigerung der Kundenattraktivität. Im Fokus stehen die Neuausrichtung des bestehenden Produktportfolios und eine zukunftssichere Portfolio-Strategie.

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Lessons learned

Von Anfang an Lösungsansätze mit dem real existierenden Portfolio testen, in festem Takt „Hausaufgaben“ verteilen und somit alle relevanten Stakeholder im Unternehmen von Anfang an für den Prozess mobilisieren und aktivieren.

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ROI-EFESO Erfolgsmodell

Best Practice- und Projektbeispiele einbringen und partnerschaftlich auf Augenhöhe mit den verantwortlichen Bereichen zusammenarbeiten. Methodik-Expertise und Branchen Know-How bei der Entwicklung des Portfolio-Kompasses kombinieren, so dass dieser den spezifischen Zielsetzungen des Unternehmens entspricht.

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Transparenz in der Portfoliostrategie bedingt Steuerungs- und Eingriffsmöglichkeiten.

Kundennähe, Ressourcenallokation und mehr

Das Unternehmen erkannte frühzeitig, an welchen Stellen Handlungsbedarf bestand: So lieferte die bisherige Portfoliostrategie inkl. der Produkt Roadmap (PRM) bei konkreten Themen wie Wachstumszielen, Kundennähe, Ressourcenallokation und Transparenz keine zukunftsfähigen Antworten. Die Produktentwicklung war in vielen Fällen technologie- und nicht kundengetrieben. Der Aufwand für die Pflege des existierenden Portfolios war hoch und konkurrierte zudem mit den Kapazitäten für die Neuproduktentwicklung, was eine sinnvolle Ressourcenallokation erschwerte. Valide Kriterien für die strategische Bewertung und Bereinigung des Portfolios waren nicht vorhanden. Die fehlende Transparenz in der Portfoliostrategie führte darüber hinaus zu geringen Steuerungs- und Eingriffsmöglichkeiten.

Drei Erfolgskriterien im Fokus

Um diese Herausforderungen zu lösen, entwickelte das Projektteam einen auf die Anforderungen des Unternehmens zugeschnittenen Portfolio-Kompass. Dieser sollte drei erfolgskritische Elemente abbilden:

  1. Entwicklung einer Methodik für zukunftsfähigere und strategisch hergeleitete Portfolioentscheidungen.
  2. „Health-Check“: Einstufung des aktuellen Portfolios und Identifikation von Produkten zur Kostenverbesserung und zum Ausstieg.
  3. Anpassungen der Product Roadmap (PRM) anhand der Ergebnisse aus den vorangegangenen Punkten.

Drei erfolgskritische Elemente: Portfolioentscheidungen, Health Check, Portfolio Produkt Roadmap

Portfolio-Kompass von ROI-EFESO

Die ideale Basis für dieses Vorgehen stellte auch in diesem Fall der von ROI-EFESO entwickelte Portfolio-Kompass dar. Bei diesem handelt es sich um eine Methodik zur monetären und strategischen Bewertung der Wachstumschancen in den bestehenden und benachbarten Marktsegmenten eines Unternehmens. Der Kompass nutzt umfangreiche Marktdaten und kombiniert diese mit einer Bestandsaufnahme zu Zahlen, Daten, Fakten aller aktiven Produkte in allen Standorten. Dies stellt sicher, dass das Ist-Produktportfolio transparent und somit richtig erfasst und bewertet wird. Fünf Stufen bilden den Kern der Methodik:

  1. Produkt- / Plattformzuordnung
  2. Parametrierung
  3. Portfoliobewertung
  4. Erweiterung Portfolio-Kompass
  5. Organisatorische Verankerung

Im Projekt des Medizintechnikherstellers zeigte sich bereits in der Startphase, dass die Datengrundlage für die Produkt- und Plattformzuordnung verbesserungsfähig war. Es gab zu wenige Hard-Facts, um die einzelnen Prozeduren und zugehörigen Produkte einstufen zu können. Die Gefahr von falschen Ableitungen bei der Bewertung lückenhafter Informationen war somit relativ hoch.

Mitarbeiter:innen bringen ihre Expertise bei der Erstellung des Portfolio-Kompass regelmäßig ein.

Agile Vorgehensweise entscheidend

Um diese Fehler zu vermeiden, bündelten Teams aus Mitarbeiter:innen des Vertriebs, unterschiedlicher Business Units, aus Produktmanagement und -entwicklung ihre Expertise mit den Consultants von ROI-EFESO. In der Konzeptionsphase führten sie in regelmäßigen Vier-Wochen-Zyklen Workshops durch, um eine gemeinsame Bewertungsgrundlage zu finden oder bereits entwickelte Ansätze auf ihre Zukunftsfähigkeit zu überprüfen. Die Workshops lieferten neue Anregungen und „Hausaufgaben“ für die Teilnehmer:innen, die bis zu einem festen Stichtag erledigt werden mussten. Diesen Input bereitete das Kern-Projektteam auf, u.a. mit Kennzahlen aus vergleichbaren Projekten, Anwendungen und Best Practice Beispielen von ROI-EFESO. So konnte das Team geeignete Lösungsvarianten für die Herausforderungen bereits frühzeitig identifizieren und aufbereiten.

Diese Ergebnisse wurden schließlich vier Wochen später im nächsten großen Workshop präsentiert und von den Teilnehmer:innen verprobt. Dieser Prozess wiederholte sich während der sechsmonatigen Projektphase zur Umsetzung des Portfolio-Kompass alle vier Wochen.

Mit Co-Creation nah am Kunden

Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass das neue strategische Portfoliokonzept nicht rein theoretisch formuliert wurde und damit praxisfern war, sondern sich von Anfang an am bestehenden Kundenportfolio verproben ließ. Wichtige Kriterien zur Beurteilung und Einordnung der Produkte oder die Beantwortung zentraler Fragen zu Marktpositionierung und Kundenattraktivität wurden so greifbar und für die Beteiligten nachvollziebar. Durch intensives Gegenüberstellen verschiedener Lösungsansätze und konkreter Resultate für das Kundenportfolio wurde ein tragfähiger Konsens für das weitere Vorgehen erzielt.

Eine wichtige Rolle spielten die regelmäßigen Workshops. Diese hatten einen erheblichen Anteil daran, dass sich die anfangs sehr verschiedenen Sichtweisen und Prioritäten der Teilnehmer:innen zusammenführen und am Ende der halbjährigen Prozessphase in eine Gesamtlösung überführen ließen. Die frühzeitige Einbindung der betroffenen Bereiche in die Konzeptionsphase stellte zudem sicher, dass die Workshop-Teilnehmer:innen auch Verantwortlichkeiten innerhalb des Prozesses übernahmen. Ihre Bereitschaft, ihre Fachexpertise und ihre Sichtweisen einzubringen, war somit sehr hoch. So gelang es dem Projektteam, die „Eigentümerschaft“, also das Verantwortungsbewusstsein für den Prozess über alle Ebenen hinweg zu verankern.

Die aktive Einbindung der Mitarbeiter:innen hatte erheblichen Einfluss auf Umsetzung und Akzeptanz der Portfolio-Strategie.

Pilotprojekte erbrachten wertvolle Erfahrungswerte

Das ROI-EFESO Team begleitete die Pilotprojekte in allen Geschäftsbereichen und Ländern. Dabei zeigte sich, dass eine intensive kommunikative Unterstützung zum Abbau von Widerständen und zur Erhöhung der Akzeptanz zwingend notwendig war. Die Neuordnung der Verantwortlichkeiten beim Produktmanagement und die Zentralisierung wichtiger Prozesse führten zu Kompetenzverschiebungen und Verunsicherungen, die das Projektteam entsprechend moderieren und inhaltlich begleiten musste, um die Mitarbeiter zu motivieren, den Change-Prozess mitzutragen und mitzugestalten.

Mehr als 60 lokale Multiplikatoren aus dem Unternehmen begleiten diesen Wandel vor Ort, etwa indem in regelmäßigen Meetings wichtige Fragen besprochen und Entscheidungen transparent gemacht wurden. Zudem informierte die Konzernleitung die Mitarbeiter in einem monatlichen Newsletter über den aktuellen Stand der Dinge. Ein übersichtlicher, verständlicher „PLM-Pocket Plan“, den die Mitarbeiter in die Hand bekamen, unterstützte die verschiedenen Trainingseinheiten. E-Learning-Angebote, wie Gamification oder E-Training motivierten die Mitarbeiter zusätzlich. Letztendlich konnten so rund 700 Mitarbeiter in sechs Ländern erfolgreich für das neue PLM qualifiziert werden.

700 Mitarbeiter in sechs Ländern erfolgreich qualifiziert.

Sparringspartner mit Branchenexpertise

Für den Projekterfolg war neben Co-Creation auch eine stringente Vorbereitung und Moderation der Workshops durch das ROI-EFESO Projektteam entscheidend. Ob als Sparringspartner für die Workshop-Teilnehmer:innen bei intensiven Diskussionen und Gesprächen oder als Impulsgeber für die passenden Bewertungskriterien: die Berater:innen punkteten bei den Teams durch ihr Branchen-Know-How und durch ihre Expertise aus vergleichbaren Projekten und Anwendungen, die sie in die Diskussion einbrachten.

Health Check zur Portfolio-Bewertung

Als nächsten Projektschritt setze ROI-EFESO den sogenannten „Health Check“ zur Bewertung des Ist-Portfolios ein. Hier ging es darum festzustellen, wie „gesund“ die Produkte und Produktgruppen im Portfolio des Unternehmens hinsichtlich Marge und Wachstum sind, um so Potenziale zur Optimierung der Kostenstruktur bzw. der Ressourcenallokation zu identifizieren. Der Gesundheitszustand der Innovationspipeline ist für ein mittel- und langfristiges Wachstum von zentraler Bedeutung.

Der Health Check überprüft den Zustand des Ist-Portfolios auf Marge und Wachstum.

Anpassung der Produkt-Roadmap

Ein solcher „Gesundheits-Check“ des Portfolios bringt natürlich auch Produkte oder Produktgruppen ans Tageslicht, die weiter fortgeführt wurden, obwohl sie zu viel Geld kosten, Ressourcen binden, Innovationen blockieren und somit nicht zukunftsfähig sind. Auch in diesem Projekt erwies es sich als schwieriger Schritt für manchen Mitarbeiter:innen, sich von solchen „toten Pferden“ zu trennen.

Doch bei der Anpassung der Produkt Roadmap kommt es eben genau darauf an, bewusst mit dem Portfolio umzugehen und z.B. ein Profitabilitätsprogramm durch eine Soll-Positionierung aufzusetzen. Hinzu kommen Marktpotenzialanalysen zur konkreten monetären Bewertung von einzelnen Produkten bzw. Produkt-Clustern. Diese ermöglichten auch in diesem Fall eine kundennahe und wachstumsorientierte Positionierung des Unternehmens im Markt auf Basis des zu erwartenden Umsatzwachstums sowie des Potenzials für Roherträge.

„Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab.“
Weisheit der Dakoto-Indianer

Weltweiter Roll-Out auf alle Standorte

Mit dem Portfolio-Kompass lieferte ROI-EFESO dem Unternehmen ein umfassendes Tool-Set zur Bewertung des aktuellen Produktportfolios und zur Identifikation zukünftiger Positionierungschancen im Markt. Der Medizintechnikhersteller verbesserte mit diesem strategischen Instrument sein bestehendes Produktportfolio hinsichtlich Kostenstruktur und Ressourcenallokation erheblich. Die entwickelte Lösung überzeugte alle Beteiligten und wurde nach Abschluss der neunmonatigen Projektphase weltweit auf alle Standorte ausgerollt. Sie bildet nun die Grundlage zur Bereinigung des Produktportfolios und der Priorisierung der relevanten Entwicklungsprojekte. Zudem setzt das Unternehmen den Kompass erfolgreich bei der Identifikation von Portfoliolücken und daraus resultierender, strategischer Markterschließungen ein.

Nach Abschluss der neunmonatigen Projektphase wurde die neue Portfolio-Strategie weltweit auf alle Standorte ausgerollt.