Case Study

Breakthrough Innovation für mehr Nachhaltigkeit 

Wie ein Chemieunternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität neue Wege geht.

Um Emissionsminderungen in der Größenordnung zu realisieren, wie sie zur Erreichung der EU-Klimaziele erforderlich sind, reichen schrittweise Verbesserungen oft nicht mehr aus. Vielmehr müssen Wirtschaft und Staat neue Ansätze finden, um sprunghafte Verbesserungen zu erzielen. Vor dieser Herausforderung stand auch ein Chemieunternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2050 klimaneutral zu werden. Gemeinsam mit ROI-EFESO entwickelte es eine umfassende Sustainability Roadmap, die einerseits die nachhaltige Transformation des bestehenden Geschäftsmodells vorantrieb und andererseits neue Impulse für disruptive Maßnahmen zur Erreichung der eigenen Nachhaltigkeitsziele lieferte.

Herausforderung

Um seine Treibhausgas-emissionen bis 2050 vollständig zu eliminieren und sich für die Zukunft wettbewerbsfähig aufzustellen, nimmt ein Chemieunternehmen sämtliche Unternehmens-aktivitäten unter die Lupe. Schnell wird klar, dass die Optimierung des bestehenden Geschäftsmodells nicht ausreicht, um die selbst gesteckten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Stattdessen müssen neue, disruptive Ansätze gefunden werden.

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ROI-EFESO Lösungsansatz

In zwei Projektsträngen identifiziert ROI-EFESO zunächst gemeinsam mit dem Kunden die wichtigsten Treiber für das Thema Nachhaltigkeit und bewertet deren Einfluss in Form von Szenarien. Parallel zu diesem Stream entwickelt und priorisiert das Projektteam im Co-Creation-Ansatz neue ‚Breakthrough‘-Ideen zur Reduktion von CO2-Emissionen jenseits des Status quo.

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Lessons Learned

Eine ganzheitliche Betrachtung der externen und internen Nachhaltigkeitstreiber, nachvollziehbare Kriterien für die Auswahl und Priorisierung von Maßnahmen sowie die Bereitschaft, den Status quo aktiv in Frage zu stellen, waren wesentliche Erfolgsfaktoren im Projekt.

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ROI-EFESO Erfolgsmodell

Die ganzheitliche Betrachtung von Einflussfaktoren und Auswirkungen im Rahmen einer nachhaltigen Neuausrichtung reduziert strategische Unsicherheiten und legt die Basis für die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit in einem anspruchsvollen Branchenumfeld.

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Wachsende Anforderungen in der Chemieindustrie

Der Kunde, ein weltweit führender Hersteller von Basischemikalien, sieht sich in seinem Kerngeschäft mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert: Steigende Kosten für Energie und CO2-Zertifikate, zunehmende regulatorische Anforderungen und wachsende Erwartungen der Kunden an eine nachhaltige Supply Chain erhöhen den Druck, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden und sich langfristig wettbewerbsfähig aufzustellen, hat das Unternehmen ein Transformationsprogramm mit ambitionierten Zielen gestartet: Bis 2030 sollen 30 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgase vermieden werden. Bis 2050 will das Unternehmen klimaneutral arbeiten. Um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen, sucht das Unternehmen nach Wegen, mit denen der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase und der Ressourcenverbrauch effektiv reduziert werden können. Erste Prognosen zeigen jedoch, dass konventionelle Ansätze und schrittweise Optimierungsmaßnahmen innerhalb des bestehenden Setups nicht ausreichen werden. Vielmehr müssen neue, disruptive Ansätze jenseits des bestehenden Geschäftsmodells gefunden werden. 

Szenario-basiertes Vorgehen zur Reduzierung strategischer Unsicherheit

Dazu identifizierte die Berater:innen von ROI-EFESO im Rahmen eines Workshop-basierten Vorgehens zunächst gemeinsam mit dem Auftraggeber externe Treiber, die die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele beeinflussen und damit Auswirkungen auf die Unternehmensstrategie haben. Diese wurden anschließend gewichtet, verschiedenen Clustern zugeordnet und deren gegenseitige Beeinflussung bewertet. Für die Cluster mit dem größten zu erwartenden Einfluss entwickelte das Projektteam anschließend Szenarien, in denen unterschiedliche Prognosen für die einzelnen Treiber berücksichtigt wurden, wie z.B. unterschiedliche Preisentwicklungen für einzelne Rohstoffe. Mit Hilfe eines selbst entwickelten Datenmodells wurden anschließend die Auswirkungen dieser Szenarien und der darin enthaltenen Einflussfaktoren auf ausgewählte Kenngrößen, wie z.B. die Umsatzentwicklung, ermittelt. 

Auf diese Weise entstand ein umfassendes Bild potenzieller Nachhaltigkeitstreiber und ihrer Auswirkungen auf Treibhausgasemissionen und Produktionsbedingungen vor Ort. Diese Transparenz ermöglichte zum einen die Ableitung konkreter Initiativen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele, wie z.B. ein alternatives Kraftwerkskonzept. Andererseits zeigte die Analyse, dass konventionelle Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz bei gleichzeitigem Anstieg der Produktionsvolumina nicht ausreichen, um die Einsparziele bis 2030 zu erreichen.

Mit Breakthrough Innovationen nachhaltiges Wachstum sichern

Um dennoch die selbst gesteckten CO2-Reduktionsziele zu erreichen und gleichzeitig ein nachhaltiges Wachstum zu realisieren, initiierte ROI-EFESO gemeinsam mit dem Kunden einen zweiten Projektstrang – mit dem Ziel, nicht-lineare Sprunginnovationen im Bereich Nachhaltigkeit zu unterstützen. Dabei setzte das Projektteam auf einen bereichsübergreifenden Co-Creation-Ansatz zur Entwicklung von Ideen, die bewusst den Status quo in Frage stellen und neue Wege zur Emissionsreduktion jenseits des bestehenden Produktportfolios und Geschäftsmodells identifizieren. Aus anfänglich knapp 200 Ideen, die in mehreren Workshop-Runden zunächst geclustert und anschließend hinsichtlich Umsetzbarkeit, finanziellem Aufwand und erwartetem Outcome bewertet wurden, entstanden so sieben vielversprechende Initiativen in den Bereichen „Nachhaltige Produkte“, „Kreislaufwirtschaft“ und „Industrielle Ökosysteme“.

Erfolgsfaktoren für eine effektive Neuausrichtung

Um in dem dynamischen und von vielfältigen externen Faktoren beeinflusstem Umfeld des Auftraggebers zu einer belastbaren Nachhaltigkeits-Roadmap zu gelangen, waren drei Aspekte erfolgskritisch:

  • Tragfähige Nachhaltigkeitsstrategien erfordern eine ganzheitliche Perspektive. Im Projektkontext bedeutete dies zum einen, dass von den Produkten über die Energieversorgung bis hin zu den zu erwartenden Kundenbedürfnissen alle potenziell relevanten Einflussfaktoren in die Betrachtung einbezogen werden mussten. Zum anderen mussten deren Abhängigkeiten untereinander berücksichtigt werden.  
  • Die nachhaltige Neuausrichtung des eigenen Geschäfts in einer so energieintensiven Branche wie der chemischen Industrie erfordert Initiativen, die weit über konventionelle Energieeffizienzmaßnahmen hinausgehen. Um vor diesem Hintergrund zu einer tragfähigen Roadmap zu gelangen, bedarf es zum einen der Bereitschaft, nahezu alle Bereiche des unternehmerischen Handelns in Frage zu stellen, und zum anderen eines methodischen Vorgehens, das diese Neuausrichtung effektiv unterstützt und begleitet.
  • Um aus der Vielzahl von Einflussfaktoren und möglichen Ansätzen zur Emissionsminderung eine umsetzbare Roadmap abzuleiten, war es notwendig, belastbare Methoden und transparente Kriterien zur Bewertung und Priorisierung von Maßnahmen zu entwickeln. Unterschiedliche Szenarien für die Entwicklung der verschiedenen Einflussfaktoren halfen dabei, Planungsunsicherheiten zu überwinden.

Ganzheitliche Begleitung vom Zielbild bis zur Umsetzungs-Roadmap

Mit einem ganzheitlichen Ansatz begleitete ROI-EFESO den Kunden bei der nachhaltigen Neuausrichtung seiner Strategie - vom ersten Zielbild über die Identifikation und Bewertung möglicher Einflussfaktoren und Maßnahmen bis hin zur Ableitung einer konkreten Nachhaltigkeits-Roadmap für die kommenden Jahre. Durch die Entwicklung belastbarer Szenarien und klarer Bewertungskriterien reduzierte das Projektteam die strategische Unsicherheit beim Kunden und leistete einen substanziellen Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit in einem herausfordernden Branchenumfeld.