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Interview

„Durch strategische Partnerschaften können Unternehmen Innovation fördern.“

Experte:    André Nowak   |   20.02.2025   |   Teilen auf in

 

Dorian Gast ist Partner bei Concept Reply, einem führenden Entwickler kundenspezifischer Softwarelösungen in München. Um Industrieunternehmen zukunftssicher aufzustellen, setzt er auf stärkere Vernetzung – sowohl innerhalb der Organisation als auch in Form von Allianzen.

 

Herr Gast, wir freuen uns sehr, dass Sie beim INDUSTRIAL FUTURE DAY 2025 dabei sind. Als Software-Entwicklungsunternehmen hilft Concept Reply Unternehmen, digitaler, effizienter und nachhaltiger zu werden. Bitte geben Sie uns einen kurzen Überblick – wo liegen Ihre Schwerpunkte, und wie arbeiten Sie?

Dorian Gast: Unsere Kernkompetenzen als Softwareentwicklungsunternehmen liegen in den Bereichen IoT und Cloud Computing. Vereinfacht gesagt, vernetzen wir Maschinen und Objekte in der Industrie. Wir unterstützen Unternehmen beispielsweise bei der Automatisierung ihrer Prozesse, dem Aufbau zukunftsfähiger IT-Infrastrukturen und der Implementierung individueller KI-Lösungen. Ein weiteres wichtiges Themenfeld ist für uns Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Hier helfen wir unseren Mandanten, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und Ressourcen zu schonen. Ein dritter Schwerpunkt, der zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist der Bereich Cyber Security.

Unsere Kunden sind typischerweise große mittelständische Unternehmen. Sie stehen im globalen Wettbewerb und haben den Weitblick und den Willen, wichtige Veränderungen anzugehen. Wir haben 120 Mitarbeiter, die meisten davon sind Entwickler. In unseren Projekten arbeiten wir zunehmend mit Managementberatungen zusammen. Typischerweise übernehmen wir dabei die technologische Planung und die Umsetzung der digitalen Transformation. Für zukunftsfähige Lösungen und Infrastrukturen brauchen wir natürlich leistungsfähige Komponenten. Im Chipbereich arbeiten wir beispielsweise mit unserem Partner NVIDIA zusammen.

Könnten Sie uns konkrete Beispiele für Anwendungsfälle und Ergebnisse nennen?

DG: Für den Gabelstaplerhersteller Kion haben wir eine digitale Truck-Plattform umgesetzt. Was viele nicht wissen: Fast jeder ausgelieferte Gabelstapler wird individuell für den jeweiligen Endkunden konfiguriert. Dabei geht es um Spezifikationen von Komponenten wie Reifen, Batterie, Traglast, Gabel, Kippwinkel, Hubweg und so weiter. Die Herausforderung für unseren Kunden bestand darin, die Serviceorganisation so zu strukturieren, dass ein Techniker im Servicefall sofort remote analysieren kann, um welche Produktkonfiguration es sich handelt, und wo der Fehler liegt. Zudem sollte sich die Maschine im Fall einer Fehlfunktion selbst beim Service melden.

All das haben wir mit einer integrierten Plattform umgesetzt. Außerdem können die Endkunden nun einfach neue Features buchen, zum Beispiel die Reichweite und Geschwindigkeit der Fahrzeuge erhöhen. Und sie können in Echtzeit die Parameter jedes Fahrzeugs einsehen, etwa die Betriebsstunden. Das ist im Mietgeschäft ein wichtiger Faktor. Durch die automatisierten Prozesse und die zentrale Plattform ergeben sich signifikante Effizienz- und Einspareffekte. Hier zeigt sich auch ein genereller Trend: Im globalen Wettbewerb reicht es in der Regel nicht mehr aus, immer bessere Maschinen zu bauen. Stattdessen müssen wir auch die Möglichkeiten digitaler Technologien nutzen, um die Integration der Anlagen und den Service zu verbessern. Hier gibt es den größten Veränderungsbedarf.

„Im globalen Wettbewerb reicht es in der Regel nicht mehr aus, immer bessere Maschinen zu bauen.“

 

Welche Entwicklungen beobachten Sie im Hinblick auf die Zukunft der Industrie, und wie sollten sich Unternehmen Ihrer Ansicht nach aufstellen?

DG: Es ist wichtig, dass sich Unternehmen stärker untereinander vernetzen. Jedes erfolgreiche Unternehmen hat einen individuellen Schwerpunkt, in dem typischerweise seine Exzellenz und sein geistiges Eigentum begründet sind. Viele Weltmarktführer in Deutschland sind relativ abgeschottet. Auf sich allein gestellt tun sie sich schwer, Innovationen zu schaffen und sich weiterzuentwickeln. Es macht Sinn, sich ein Stück weit zu öffnen. Dabei geht es nicht darum, Geschäftsgeheimnisse preiszugeben, sondern sich gemeinsam dem Markt zu stellen und Brücken zu bauen. Wir beobachten, dass Unternehmen im heutigen Wettbewerb enorm profitieren können, wenn sie strategische Partnerschaften eingehen, um technologische Innovation zu fördern.

Klassische Komponentenhersteller beispielsweise kämpfen jeder für sich um Marktanteile. Sie können von einem gemeinsamen Daten- und Prozessformat profitieren, das einen sicheren Informationsaustausch ermöglicht und eine komplette Anlage abbilden kann. Das hilft sowohl den Herstellern als auch allen ihren Kunden. So lassen sich zum Beispiel Digital Twins schneller erstellen und die Supply Chain digital integrieren. Das Prinzip ist ganz einfach: Man teilt sich die Entwicklungskosten und alle profitieren vom Ergebnis. Darin liegt der Mehrwert solcher strategischen Allianzen. Das kann über klassische Verbände wie den VDMA geschehen oder über spezifisch ausgerichtete Vereinigungen wie die Open Industry Industrie 4.0 oder die Eclipse Foundation, in denen wir aktiv sind.

Bitte geben Sie uns noch einen kurzen Ausblick auf Ihren Vortrag beim INDUSTRIAL FUTURE DAY 2025. Worauf dürfen sich die Teilnehmer freuen?

DG: Ich werde weitere spannende Fallbeispiele und konkrete Vorgehensweisen für die digitale Transformation vorstellen und zeigen, wie Unternehmen effizienter, nachhaltiger und erfolgreicher werden. Außerdem möchte ich die Gäste ermutigen, nicht zu viel Zeit mit Business Cases und Machbarkeitsstudien zu verbringen, sondern einen praxisorientierten Ansatz zu wagen – also schnell eine Applikation bauen, einen Friendly-User-Test durchzuführen und Feedback zu sammeln. Das allein kann das Innovationstempo bereits enorm beschleunigen.

 

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Anna Reitinger

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